Futtermittelallergie Pferd behandeln

Allergie beim Pferd - Ursachen, Behandlung & Vorbeugung

Allergie beim Pferd – Ursachen, Symptome und Behandlung

Allergien bei Pferden entstehen, wenn das Immunsystem des Tieres auf bestimmte Substanzen, sogenannte Allergene, überempfindlich reagiert. Diese können in der Umwelt, in der Ernährung oder durch direkten Kontakt auftreten. Im Folgenden erfährst du alles, was du über die häufigsten Allergiearten bei Pferden, deren Symptome, Ursachen sowie Behandlungsmöglichkeiten wissen solltest.

Was sind die Ursachen einer Allergie beim Pferd?

Die häufigsten Auslöser für Allergien bei Pferden lassen sich in drei Hauptkategorien unterteilen:

  • Umweltallergene: Hierzu gehören Pollen, Schimmelpilzsporen, Staub sowie Insekten wie Fliegen und Milben.
  • Futterallergene: Bestimmte Proteine in industriellen Futtermitteln oder einzelne Futterbestandteile können Allergien auslösen.
  • Kontaktallergene: Substanzen in Reinigungsmitteln, Pflegemitteln oder Stall-Einstreu können ebenfalls allergische Reaktionen hervorrufen.

Häufige Symptome einer Allergie beim Pferd

Die Symptome einer Allergie beim Pferd können je nach Art des Allergens variieren. Zu den häufigsten Anzeichen gehören:

  • Hautreaktionen: Juckreiz, Ekzeme, Nesselsucht, Haarausfall oder Ausschläge.
  • Atemwegssymptome: Husten, Nasenausfluss, Atembeschwerden oder erhöhte Anfälligkeit für Atemwegserkrankungen.
  • Verdauungsprobleme: Insbesondere bei Futterallergien können Durchfall, Koliken oder Blähungen auftreten.
  • Verhaltensänderungen: Nervosität oder Reizbarkeit aufgrund von Unbehagen.

Vorbeugung von Allergien bei Pferden

Obwohl es keine garantierte Möglichkeit gibt, Allergien vollständig zu verhindern, können folgende Maßnahmen helfen, das Risiko zu minimieren:

  • Allergene vermeiden: Identifiziere die Auslöser und versuche, den Kontakt mit diesen Substanzen zu minimieren.
  • Regelmäßige Reinigung: Eine saubere Stallumgebung verringert die Exposition gegenüber Staub, Schimmelpilzen und Insekten.
  • Optimierung der Luftqualität: Achte auf eine gute Belüftung des Stalls und minimiere Staubquellen.

Behandlung von Allergien bei Pferden

Die Behandlung von Allergien beim Pferd kann je nach Ursache sehr unterschiedlich ausfallen:

  • Akutbehandlung: Zur Linderung der Symptome können Antihistaminika, Kortikosteroide oder entzündungshemmende Medikamente eingesetzt werden.
  • Futteranpassung: Bei Futterallergien wird häufig eine Ausschlussdiät durchgeführt, um den spezifischen Allergen-Auslöser zu identifizieren und zu eliminieren.
  • Immuntherapie: In schweren Fällen kann eine Desensibilisierungstherapie (Hyposensibilisierung) durch den Tierarzt sinnvoll sein.

Allergie durch industrielle Futtermittel

Industrielle Futtermittel sind häufig ein Auslöser für Allergien bei Pferden. Die Ursachen sind meist Überempfindlichkeitsreaktionen auf bestimmte Inhaltsstoffe, darunter:

  • Bestimmte Proteine: Wie Soja, Mais oder Weizen, die in vielen industriellen Futtermitteln enthalten sind.
  • Zusatzstoffe: Konservierungsmittel, Farbstoffe oder Aromastoffe.
  • Schimmel und Toxine: Mykotoxine, die in schimmelbefallenem Futter enthalten sind, können ebenfalls allergische Reaktionen auslösen.

Symptome einer Futtermittelallergie:

Typische Anzeichen sind Hautprobleme (z. B. Juckreiz, Ekzeme), Verdauungsstörungen (z. B. Durchfall, Koliken) sowie allgemeines Unwohlsein und Gewichtsverlust.

Behandlung und Management:

  • Ausschlussdiät: Beginne mit einer hypoallergenen Diät, um einzelne Futterbestandteile nach und nach zu entfernen und zu beobachten, ob sich die Symptome bessern.
  • Naturbelassenes Futter: Verwende möglichst naturbelassenes Futter ohne Zusatzstoffe, das frei von Allergenen ist.
  • Qualitätskontrolle: Achte beim Kauf von Futter auf hochwertige Zutaten und eine transparente Deklaration.

Der Darm und die Leber als mögliche Ursachen für Allergien

Ein geschädigter Darm kann die Entstehung von Allergien bei Pferden begünstigen. Wenn der Darm durch verschiedene Faktoren wie unausgewogene Ernährung, Medikamente oder Stress geschädigt wird, spricht man vom Leaky Gut-Syndrom, bei dem größere Moleküle, darunter Allergene, in den Blutkreislauf gelangen.

Mögliche Ursachen für Darmprobleme:

  • Unausgewogene Ernährung: Ein hoher Getreideanteil oder ein Mangel an Raufutter kann den Darm belasten.
  • Medikamente: Langfristiger Gebrauch von bestimmten Medikamenten, z. B. NSAIDs (nichtsteroidale Antiphlogistika).
  • Stress: Chronischer Stress beeinträchtigt die Darmgesundheit.
  • Toxine: Schimmelpilzgifte im Futter oder Umweltgifte können ebenfalls den Darm schädigen.

Symptome eines geschädigten Darms:

  • Allergische Reaktionen wie Hautausschläge, Juckreiz oder Nesselsucht.
  • Verdauungsstörungen wie Durchfall, Blähungen oder Koliken.
  • Häufige Infektionen oder langsames Heilen von Wunden.
  • Verhaltensänderungen wie Nervosität oder Reizbarkeit.

Behandlung und Vorbeugung:

  • Optimale Darmgesundheit: Achte auf eine ausgewogene Ernährung und ergänze die Fütterung bei Bedarf mit Pro- und Präbiotika.
  • Stressreduktion: Schaffe eine ruhige und stressfreie Umgebung.
  • Wurmkuren: Verabreiche Wurmkuren nur bei tatsächlichem Bedarf, um den Darm nicht unnötig zu belasten.
  • Vorsicht bei Medikamenten: Verwende Medikamente nur in Absprache mit einem Tierarzt und vermeide den langfristigen Einsatz von entzündungshemmenden und antibiotischen Mitteln.

Allergien beim Pferd erkennen und behandeln

Allergien beim Pferd können eine große Belastung sowohl für das Tier als auch für den Besitzer darstellen. Eine frühzeitige Diagnose und die richtige Behandlung sind entscheidend, um die Lebensqualität des Pferdes zu verbessern. Neben der medizinischen Behandlung sollten Sie durch eine angepasste Haltung, Ernährung und regelmäßige Pflege der Stallumgebung dazu beitragen, die Wahrscheinlichkeit von allergischen Reaktionen zu reduzieren.

Wenn Du den Verdacht hast, dass Dein Pferd unter einer Allergie leidet, wende dich an einen Tierarzt, der die genaue Ursache feststellen und eine geeignete Therapie empfehlen kann.

FAQ Fragen & Antworten zu Allergien beim Pferd

1. Was sind die häufigsten Ursachen für Allergien bei Pferden?

Allergien bei Pferden entstehen häufig durch Umweltallergene wie Pollen, Staub und Schimmelpilzsporen, aber auch durch bestimmte Futterbestandteile oder Kontaktallergene aus Reinigungsmitteln und Stall-Einstreu.


2. Wie erkenne ich eine Allergie bei meinem Pferd?

Symptome einer Allergie bei Pferden können Hautprobleme wie Juckreiz oder Ekzeme, Atemwegssymptome wie Husten oder Nasenausfluss sowie Verdauungsstörungen wie Durchfall oder Koliken sein.


3. Kann ein Pferd gegen Heu allergisch sein?

Pferde können gegen bestimmte Bestandteile von Heu allergisch reagieren, vor allem gegen Schimmelpilzsporen oder Staub. Dies kann zu Atembeschwerden oder Hautirritationen führen.


4. Was kann ich tun, wenn mein Pferd eine Futtermittelallergie hat?

Bei einer Futtermittelallergie solltest du eine Ausschlussdiät durchführen und auf hypoallergene Futtermittel umstellen. Futterzusätze wie Soja, Mais oder Weizen sollten vermieden werden, wenn diese als Auslöser identifiziert werden.


5. Wie behandle ich eine Insektenallergie bei meinem Pferd?

Bei einer Insektenallergie, wie dem Sommerekzem, hilft der Einsatz von speziellen Ekzem-Decken und Insektenschutzmitteln. Auch eine Immuntherapie kann in schweren Fällen sinnvoll sein.


6. Was sind die Symptome einer Schimmelpilzallergie beim Pferd?

Schimmelpilzallergien äußern sich häufig durch Atembeschwerden, Husten, Nasenausfluss und allgemeine Schwäche. Schimmelpilze können auch Hautreaktionen wie Juckreiz oder Ekzeme verursachen.


7. Wie kann ich Allergien bei meinem Pferd vorbeugen?

Vorbeugung von Allergien bei Pferden umfasst die Minimierung der Exposition gegenüber bekannten Allergenen, eine ausgewogene Ernährung, eine regelmäßige Reinigung des Stalls und eine gute Belüftung, um Staub und Schimmel zu vermeiden.


8. Können Allergien beim Pferd den Darm beeinflussen?

Ja, ein geschädigter Darm, zum Beispiel durch das „Leaky Gut“-Syndrom, kann die Aufnahme von Allergenen in den Blutkreislauf ermöglichen, was zu allergischen Reaktionen führt. Eine ausgewogene Ernährung und Stressreduktion sind hier besonders wichtig.


9. Wie wird eine Futtermittelallergie beim Pferd diagnostiziert?

Die Diagnose einer Futtermittelallergie erfolgt meist durch eine Ausschlussdiät, bei der schrittweise bestimmte Futtermittelbestandteile entfernt werden, um die genaue Ursache zu identifizieren. Ein Tierarzt kann auch Tests durchführen, um mögliche Allergene zu bestimmen.


10. Welche Medikamente helfen bei einer Allergie beim Pferd?

Zur Behandlung von Allergien beim Pferd können Antihistaminika, Kortikosteroide und entzündungshemmende Medikamente durch den Tierarzt eingesetzt werden. Bei schweren Fällen kann auch eine Desensibilisierungstherapie empfohlen werden.

Quelle: Martina Hemm Juli 2025

Rechtlicher Hinweis:
Die Inhalte dieses Beitrags dienen ausschließlich zu Informationszwecken und ersetzen nicht die Beratung durch einen qualifizierten Tierarzt. Bei gesundheitlichen Problemen deines Tieres konsultiere bitte einen Tierarzt.

FAQ - Fragen & Antworten

Woran erkennt man eine Allergie beim Pferd?

Woran erkennt man eine Allergie beim Pferd?

Allergien beim Pferd äußern sich häufig durch Symptome wie Juckreiz, Hautausschlag, Husten, tränende Augen oder Leistungseinbußen. Typisch sind auch häufiges Scheuern oder starkes Kopfschlagen. Die genauen Symptome können je nach Allergen variieren. Eine sichere Diagnose sollte immer durch eine Tierärztin oder einen Tierarzt gestellt werden – zum Beispiel mithilfe von Bluttests oder Provokationstests.

Welche Allergien treten bei Pferden am häufigsten auf?

Welche Allergien treten bei Pferden am häufigsten auf?

Zu den häufigsten Allergien beim Pferd zählen Insektenallergien (z. B. Sommerekzem durch Kriebelmücken), Staub- und Schimmelallergien, Pollenallergien (Sommer- oder Winterhusten) sowie Futtermittelallergien. Auch Kontaktallergien durch Sattelzeug oder Pflegemittel kommen vor. Welche Allergie genau vorliegt, lässt sich nur durch eine tierärztliche Untersuchung klären.

Wie kann man eine Pferdeallergie behandeln?

Wie kann man eine Pferdeallergie behandeln?

Die Behandlung richtet sich nach der Ursache der Allergie. Wichtig ist, das auslösende Allergen – soweit möglich – zu vermeiden. Unterstützend können allergikerfreundliche Haltungsbedingungen, optimierte Fütterung, Hautpflege und gegebenenfalls vom Tierarzt empfohlene Medikamente helfen. Ergänzend kommen manchmal Immuntherapien (Hyposensibilisierung) infrage. Eine individuelle tierärztliche Beratung ist entscheidend, um die richtige Vorgehensweise zu finden.

Kann man einer Allergie beim Pferd vorbeugen?

Kann man einer Allergie beim Pferd vorbeugen?

Eine vollständige Vorbeugung ist nicht immer möglich, aber man kann das Risiko reduzieren. Dazu gehören gute Stallhygiene, staubarme Einstreu, regelmäßiges Lüften, angepasste Weidezeiten (z. B. bei Insektenallergien) und eine ausgewogene Fütterung. Auch die regelmäßige Kontrolle von Haut, Atemwegen und Fell hilft, erste Anzeichen früh zu erkennen.

Welche Symptome hat ein Pferd mit Futtermittelallergie?

Welche Symptome hat ein Pferd mit Futtermittelallergie?

Eine Futtermittelallergie beim Pferd kann sich durch Juckreiz, Schuppenbildung, Hautausschläge, aber auch durch Verdauungsprobleme wie Durchfall oder Kotwasser zeigen. Manche Pferde wirken unruhig oder verlieren an Gewicht. Da ähnliche Symptome auch andere Ursachen haben können, ist eine tierärztliche Abklärung wichtig, um die tatsächliche Allergiequelle zu identifizieren.

Was hilft bei einer Insektenallergie (Sommerekzem) beim Pferd?

Was hilft bei einer Insektenallergie (Sommerekzem) beim Pferd?

Beim Sommerekzem reagiert das Pferd allergisch auf den Speichel bestimmter Mückenarten (z. B. Kriebelmücken). Hilfreich sind Ekzemerdecken, Insektenschutzmittel, Weidezeiten in mückenarmen Stunden (z. B. nachts) und Pflegeprodukte zur Hautberuhigung. Bei schweren Fällen kann eine tierärztliche Behandlung mit Medikamenten oder eine Hyposensibilisierung sinnvoll sein.

Kann ein Pferd plötzlich eine Allergie entwickeln?

Kann ein Pferd plötzlich eine Allergie entwickeln?

Ja, ein Pferd kann auch im Laufe seines Lebens plötzlich eine Allergie entwickeln – selbst wenn es zuvor unempfindlich war. Häufige Auslöser sind Veränderungen in der Fütterung, neue Einstreu, Schimmelbelastung im Stall oder vermehrter Pollenflug. Allergien entstehen meist durch eine längerfristige Überempfindlichkeit des Immunsystems, die sich erst mit der Zeit zeigt.

Welche Rolle spielt die Fütterung bei Allergien beim Pferd?

Welche Rolle spielt die Fütterung bei Allergien beim Pferd?

Die Fütterung kann Allergien sowohl begünstigen als auch lindern. Staubarme, hochwertige Futtermittel sind besonders wichtig. Viele betroffene Pferde profitieren von einer einfachen, getreidearmen und naturbelassenen Ration. Ergänzungsfuttermittel mit Omega-3-Fettsäuren oder Kräutern zur Unterstützung des körpereigenen Immunsystems können hilfreich sein – aber bitte immer in Absprache mit einer Tierärztin oder einem Ernährungsexperten.

Wann sollte man bei einer vermuteten Allergie den Tierarzt rufen?

Wann sollte man bei einer vermuteten Allergie den Tierarzt rufen?

Wenn dein Pferd über längere Zeit anhaltenden Juckreiz, Husten, Hautprobleme oder Leistungsabfall zeigt, sollte unbedingt eine Tierärztin oder ein Tierarzt hinzugezogen werden. Frühzeitige Diagnosen verhindern, dass sich eine chronische Allergie entwickelt. Eigenbehandlungen ohne Diagnose können die Symptome verschlimmern oder wichtige Ursachen überdecken.

Was kostet ein Allergietest beim Pferd?

Was kostet ein Allergietest beim Pferd?

Die Kosten für einen Allergietest beim Pferd variieren je nach Testart und Tierarztpraxis. In der Regel liegen sie zwischen 100 € und 300 €. Bluttests sind meist teurer als einfache Hauttests, liefern aber detailliertere Ergebnisse. Die genaue Diagnose sollte immer in Absprache mit einer Tierärztin oder einem Tierarzt erfolgen, um unnötige Kosten und falsche Behandlungen zu vermeiden.