Würmer beim Pferd - Überblick

Würmer beim Pferd – Was du wissen solltest 

Würmer sind für Pferde ein Thema, das fast jeder Pferdebesitzer früher oder später mal ansprechen muss. Auch wenn sie nicht sofort sichtbare Schäden verursachen, können sie bei deinem Pferd langfristige Gesundheitsprobleme hervorrufen. Aber keine Sorge – mit ein paar einfachen Maßnahmen kannst du dafür sorgen, dass dein Pferd gut geschützt ist und sich rundum wohlfühlt.

Warum Würmer ein Problem für Pferde sind

Pferde sind leider von Natur aus anfällig für Wurminfektionen, vor allem weil sie durch das Fressen von Gras oder das Trinken von verunreinigtem Wasser immer wieder in Kontakt mit Wurmeiern kommen können. Diese Eier gelangen in den Darm, wo sie sich entwickeln und im schlimmsten Fall zu einer massiven Belastung für die Gesundheit deines Pferdes führen können.

Es gibt viele verschiedene Arten von Würmern, die dein Pferd befallen können. Zu den bekanntesten gehören:

  • Strongyliden: Diese Pferdewürmer sind wohl die häufigsten. Sie kommen in verschiedenen Formen vor und können sowohl im Magen-Darm-Trakt als auch im Blutkreislaufsystem Probleme verursachen.

  • Bandwürmer: Diese sind besonders lang und können sich in den Därmen des Pferdes festsetzen. Auch wenn sie nicht ganz so häufig vorkommen, können sie ähnliche Symptome wie andere Wurmarten hervorrufen.

  • Fadenwürmer: Diese kleinen Würmer sind oft schwerer zu erkennen, da sie meist in den oberen Bereichen des Darms leben.

  • Spulwürmer: Besonders junge Pferde sind anfällig für Spulwürmer, die den Dünndarm befallen. Sie sind eine der häufigsten Wurmarten bei Fohlen und Jungtieren.

Wie erkennst du, dass dein Pferd Würmer hat?

Würmer verursachen nicht immer sofort auffällige Symptome. Aber es gibt ein paar Anzeichen, auf die du achten solltest:

  • Gewichtsverlust: Wenn dein Pferd trotz gutem Futter nicht an Gewicht zunimmt oder sogar abnimmt, könnte es an einer Wurminfektion liegen. Würmer fressen sozusagen mit und nehmen deinem Pferd wichtige Nährstoffe weg.

  • Blähbauch: Ein aufgeblähter Bauch kann ein Hinweis auf Wurmbefall sein, insbesondere wenn dein Pferd ansonsten fit aussieht.

  • Durchfall oder Koliken: Wenn dein Pferd plötzlich an Durchfall leidet oder sogar Koliken hat, könnten Würmer der Auslöser sein. Besonders bei massivem Wurmbefall kann es auch zu Entzündungen und Blockaden im Darm kommen.

  • Schwäche und Mattigkeit: Pferde mit Wurmbefall wirken oft müde und wenig energisch. Sie sind nicht mehr so lebendig und verschnaufen schneller als sonst.

  • Husten: Einige Wurmarten können die Lunge befallen und bei deinem Pferd Husten verursachen.

Wie kommen die Würmer ins Pferd?

Würmer gelangen durch den Kontakt mit kontaminiertem Gras, Wasser oder der Stallumgebung in den Körper deines Pferdes. Auch andere Tiere, wie z. B. Nagetiere oder Vögel, können Wurmeier verbreiten. Einmal aufgenommen, gelangen die Eier in den Verdauungstrakt des Pferdes, wo sie sich entwickeln.

Besonders problematisch ist die Tatsache, dass viele Wurmeier erst Monate nach der Aufnahme im Kot des Pferdes sichtbar werden – das heißt, dein Pferd kann bereits infiziert sein, bevor du es bemerkst.

Was kannst du tun, um dein Pferd vor Würmern zu schützen?

Regelmäßige Wurmkur

Die wichtigste Maßnahme, um dein Pferd vor Wurmbefall zu schützen, ist die regelmäßige Wurmkur. Je nach Bedarf und den Wurmarten in deiner Region solltest du deinem Pferd alle paar Monate eine Wurmkur verabreichen. Die genaue Häufigkeit hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel der Art der Weide, dem Alter deines Pferdes und der Jahreszeit.

  • Fohlen und junge Pferde benötigen in der Regel häufiger eine Wurmkur, da sie anfälliger für Wurmbefall sind.

  • Erwachsene Pferde sollten je nach Belastung alle 3 bis 6 Monate entwurmt werden.

  • Alte Pferde haben oft ein schwächeres Immunsystem und benötigen möglicherweise eine intensivere Wurmkur.

Kotuntersuchung

Eine Kotuntersuchung kann dir helfen, festzustellen, ob dein Pferd überhaupt Würmer hat. Dabei wird eine Probe des Pferdekots auf Wurmeier untersucht. So kannst du feststellen, ob eine Wurmkur notwendig ist und welche Wurmarten dein Pferd betreffen. Das hilft, unnötige Medikamente zu vermeiden und die Behandlung gezielt anzupassen.

Sauberkeit im Stall und auf der Weide

Würmer verbreiten sich über den Kot, also solltest du unbedingt darauf achten, den Stall und die Weiden regelmäßig von Pferdeäpfeln zu befreien. Das reduziert das Risiko, dass Wurmeier im Gras landen und dein Pferd wieder infiziert wird.

Gute Weidepflege

Achte darauf, dass die Weiden deines Pferdes regelmäßig gepflegt werden. Besonders in den wärmeren Monaten, wenn die Zecken und Würmer aktiv sind, solltest du deine Weideflächen gut managen. Durch gezielte Weidewechsel und das Mähen des Grases kannst du dafür sorgen, dass die Wurmeier nicht so leicht verteilt werden.

Gesunde Ernährung

Ein starkes Immunsystem hilft deinem Pferd, mit Wurminfektionen besser umzugehen. Achte auf eine ausgewogene und nährstoffreiche Ernährung. Besonders Vitamin A, Vitamin E und Zink unterstützen das Immunsystem deines Pferdes und helfen ihm, sich gegen Wurmbefall zu wehren.

Würmer sind bei Pferden leider ein weit verbreitetes Problem, aber mit den richtigen Maßnahmen kannst du deinem Pferd effektiv helfen, gesund zu bleiben. Achte auf regelmäßige Wurmkuren, führe Kotuntersuchungen durch und halte den Stall sowie die Weide sauber. So verhinderst du, dass Würmer deinem Pferd schaden – und kannst die Zeit im Stall oder auf der Weide unbeschwert genießen.

Es ist wichtig, dass du dich immer gut informierst und dein Pferd regelmäßig auf Parasiten überprüfst. Wenn du dir unsicher bist oder dein Pferd Symptome zeigt, solltest du immer den Tierarzt zurate ziehen.

Quelle: Martina Hemm Juli 2025