Lahmheit beim Pferd - Warum lahmt mein Pferd?

Lahmheit beim Pferd - Warum lahmt mein Pferd

Lahmheit beim Pferd - Warum lahmt mein Pferd?

Ursachen, Symptome und Behandlung - wie Du richtig reagierst

Lahmheit gehört zu den häufigsten gesundheitlichen Problemen beim Pferd – und gleichzeitig zu den schwierigsten. Vielleicht hast Du es auch schon erlebt: Dein Pferd wirkt plötzlich „unrund“, tritt kürzer oder zeigt eine deutliche Unregelmäßigkeit im Gangbild. Die Frage, die sich viele Pferdehalter in dem Moment stellen, ist: „Warum lahmt mein Pferd?“ In diesem Blog erfährst Du, was Lahmheit genau ist, woran Du sie erkennst, welche Ursachen sie haben kann und was Du tun kannst, um sie frühzeitig zu erkennen und vorzubeugen.

Was bedeutet Lahmheit beim Pferd?

Lahmheit beschreibt eine Bewegungsstörung, bei der ein Pferd eines oder mehrere Beine nicht mehr gleichmäßig belastet. Man spricht auch von einer „Unregelmäßigkeit im Gangbild“. Das kann sich ganz unterschiedlich zeigen: Manche Pferde zeigen nur ein leichtes „Ticken“ im Trab, andere setzen ein Bein gar nicht mehr auf.

Lahmheit ist kein eigenes Krankheitsbild, sondern ein Symptom, das auf verschiedenste Probleme hinweisen kann – von einem kleinen Stein im Huf bis hin zu ernsthaften orthopädischen oder neurologischen Erkrankungen. Umso wichtiger ist es, frühzeitig hinzuschauen.

Woran erkennst Du eine Lahmheit?

Die ersten Anzeichen sind oft subtil – und genau deshalb werden sie leicht übersehen. Achte auf folgende Symptome:

  • Unregelmäßiger Takt im Schritt oder Trab
  • Kürzeres Auftreten eines Beines
  • Nickbewegungen des Kopfes beim Laufen (meist beim Vorderbein betroffen)
  • Schwellungen oder Wärme an Gelenken oder Sehnen
  • Unlust zur Bewegung, Steifheit oder verändertes Verhalten
  • Stolpern oder Vermeiden bestimmter Gangarten

Nicht jede Lahmheit ist sofort deutlich sichtbar – besonders chronische oder beginnende Probleme zeigen sich oft nur bei genauer Beobachtung oder auf bestimmten Böden.

Mögliche Ursachen der Lahmheit

Lahmheiten können viele verschiedene Ursachen haben. Manche sind harmlos und vorübergehend, andere erfordern eine genaue tierärztliche Abklärung.

Typische Ursachen sind:

  • Hufprobleme: Ein Hufgeschwür, ein Nageltritt oder zu lange Hufe können akute Schmerzen verursachen. Auch Hufrehe ist eine ernstzunehmende Ursache.
  • Sehnen- oder Bänderverletzungen: Überdehnungen, Entzündungen oder Risse treten oft durch Überbelastung oder unpassendes Training auf.
  • Gelenkserkrankungen: Arthrose, Entzündungen oder Chips im Gelenk beeinträchtigen die Beweglichkeit und verursachen Schmerzen.
  • Muskuläre Probleme oder Rückenbeschwerden: Auch Verspannungen im Rücken oder ein schlecht sitzender Sattel können Lahmheit auslösen.
  • Knochenverletzungen: Prellungen, Frakturen oder Haarrisse sind häufig die Folge eines Sturzes oder Tritts.
  • Fehlstellungen & Exterieur-Probleme: Schiefe Gliedmaßen oder falsch entwickelte Hufe können langfristig zu Überlastungen führen.
  • Neurologische Ursachen: Nervenreizungen oder Erkrankungen wie die „Kissing Spines“ können Lahmheit vortäuschen oder verursachen.

Was tun bei Lahmheit?

Wenn Du merkst, dass Dein Pferd lahmt, heißt es erstmal: Ruhe bewahren und beobachten. Nicht jede Lahmheit ist ein Notfall – aber ernst nehmen solltest Du sie immer.

Erste Maßnahmen bei Lahmheit:

  • Bewegung sofort stoppen. Kein Reiten, kein Longieren, kein Training.
  • Bein und Huf genau untersuchen: Ist etwas eingetreten? Gibt es Schwellungen oder warme Stellen?
  • Ganganalyse: Beobachte Dein Pferd im Schritt und Trab auf hartem und weichem Boden – idealerweise auf gerader Linie.
  • Kühlen bei Verdacht auf akute Verletzung: Bei Schwellung oder Hitze kannst Du vorsichtig kühlen – aber nie ohne Grund einfach „drauflos behandeln“.
  • Tierarzt kontaktieren, wenn:
  • die Lahmheit deutlich ist
  • sie länger als 1–2 Tage anhält
  • Dein Pferd das Bein entlastet oder nicht auftreten will
  • eine Wunde sichtbar ist

Wichtig: Als Pferdebesitzer solltest Du keine Diagnosen stellen. Die genaue Ursache kann nur ein Tierarzt mithilfe von Untersuchungen wie Beugeprobe, Röntgen, Ultraschall oder Lahmheitsprotokollen klären.

Vorbeugung – so kannst Du Lahmheit vermeiden

Auch wenn sich nicht jede Lahmheit verhindern lässt, kannst Du viel tun, um Dein Pferd möglichst gesund und beweglich zu halten:

  • Regelmäßige Hufpflege durch erfahrene Hufbearbeiter oder Schmiede
  • Passender Sattel & Ausrüstung – auch mal vom Experten kontrollieren lassen
  • Langsames Aufwärmen und Abkühlen vor und nach dem Training
  • Gleichmäßige Belastung & vielseitiges Training
  • Ausreichend Weidegang & freie Bewegung
  • Pausen und Erholungsphasen einplanen – besonders nach harten Einheiten
  • Ausgewogene Fütterung, angepasst an Alter, Nutzung und Zustand

Fazit

Lahmheit ist immer ein Zeichen, dass Dein Pferd Unterstützung braucht – körperlich und manchmal auch mental. Je früher Du die Anzeichen erkennst und richtig reagierst, desto größer die Chance, dass sich die Ursache beheben lässt, ohne langfristige Schäden. Beobachte Dein Pferd regelmäßig, bleib aufmerksam und hole Dir frühzeitig Rat – dann bist Du auf der sicheren Seite.


FAQ: Lahmheit beim Pferd – die häufigsten Fragen

1. Warum lahmt mein Pferd plötzlich ohne erkennbare Ursache?

Wenn dein Pferd plötzlich ohne erkennbare Ursache lahmt ist Detektivarbeit gefragt. Manchmal steckt ein Hufgeschwür, eine Prellung oder ein Insektenstich dahinter. Wenn Du nichts siehst: Tierarzt hinzuziehen – es kann sich auch um eine tiefer liegende Ursache handeln.

2. Was tun, wenn das Pferd vorne lahmt?

Wenn dein Pferd lahmt - sei aufmerksam - Vorderhand-Lahmheiten zeigen sich oft durch Kopfnicken im Trab. Ursache kann alles von Hufproblemen bis zu Schulterbeschwerden sein. Beobachten, schonen und ggf. abklären lassen.

3. Wie lange dauert eine Lahmheit beim Pferd?

Wie lange eine Lahmheit dauert hängt ganz von der Ursache ab: Ein Hufgeschwür kann nach wenigen Tagen abheilen, eine Sehnenverletzung mehrere Monate dauern. Ohne Diagnose lässt sich das nicht pauschal sagen.

4. Darf ich ein lahmendes Pferd longieren?

Nein. Ein lahmendes Pferd darf nicht longiert werden - Lahmheit ist ein Warnsignal – Training kann bestehende Schäden verschlimmern. Longieren oder Reiten bei Lahmheit kann ernsthafte Folgen haben.

5. Hilft ein Ergänzungsfuttermittel gegen Lahmheit?

Futtermittel können ernährungsphysiologisch unterstützen – z. B. durch Kräuter für den Bewegungsapparat oder Gelenkfunktion. Aber: Sie ersetzen keine Diagnose und keine tierärztliche Behandlung.

Rechtlicher Hinweis:
Die Inhalte dieses Blogs dienen ausschließlich zu Informationszwecken und ersetzen nicht die Beratung durch einen qualifizierten Tierarzt. Bei gesundheitlichen Problemen deines Tieres konsultiere bitte einen Tierarzt.

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