Hund mit Arthrose unterstützen - Bewegung - Fütterung & Tipps
Wie du deinen Hund mit Arthrose und die Gelenke unterstützen kannst
Wenn dein Hund die Diagnose Arthrose bekommt, ist das erst einmal ein Schreck. Viele Hundebesitzer fragen sich dann, wie sie die Arthrose und die Gelenke ihres Hundes unterstützen können, was sie tun können, damit ihr Tier weiterhin Freude an Bewegung hat und möglichst schmerzfrei durchs Leben geht.
Arthrose ist keine seltene Erkrankung – besonders ältere Hunde oder Tiere mit früheren Gelenkverletzungen sind betroffen. Doch mit der richtigen Pflege, Ernährung und Bewegung kannst du deinen Hund gezielt unterstützen und ihm ein gutes Lebensgefühl schenken.
Was ist Arthrose beim Hund?
Arthrose ist eine chronische Gelenkerkrankung, bei der sich der Knorpel in den Gelenken nach und nach abbaut. Der Knorpel dient normalerweise als eine Art „Stoßdämpfer“ zwischen den Knochen. Wenn er dünner wird oder sich entzündet, reiben die Gelenkflächen stärker aneinander – das führt zu Schmerzen, Steifheit und eingeschränkter Beweglichkeit.
Oft sind Hüfte, Ellbogen, Schulter oder Knie betroffen. Mit zunehmendem Alter oder durch Überbelastung kann Arthrose langsam entstehen, manchmal aber auch nach Verletzungen oder Fehlstellungen.
Woran erkennst du Arthrose bei deinem Hund?
Die ersten Anzeichen sind oft unauffällig. Vielleicht steht dein Hund morgens etwas steif auf oder wirkt beim Gassigehen zurückhaltender. Typisch sind:
- Lahmheit oder verändertes Gangbild
- Schwierigkeiten beim Aufstehen oder Hinlegen
- weniger Freude an Bewegung oder Spiel
- Muskelabbau an betroffenen Gliedmaßen
- empfindliches Verhalten beim Anfassen bestimmter Stellen
Wenn du solche Veränderungen bemerkst, ist ein Besuch beim Tierarzt sinnvoll. Eine frühzeitige Diagnose hilft, gezielt zu reagieren.
Bewegung – aber richtig
Viele Hundebesitzer denken zuerst an Schonung, doch Bewegung bleibt wichtig. Gelenke brauchen Aktivität, um geschmeidig zu bleiben und Muskeln aufzubauen, die die Gelenke stabilisieren.
Ideal sind mehrere kurze Spaziergänge am Tag statt einer langen Runde. Weiche Böden wie Wiesen oder Waldwege sind besser als Asphalt.
Auch gelenkschonende Bewegungsformen wie Schwimmen oder leichtes Training auf dem Unterwasserlaufband können helfen, Muskulatur zu erhalten, ohne die Gelenke stark zu belasten.
Wichtig ist, abrupte Stopps, Sprünge oder wilde Ballspiele zu vermeiden – sie können die Gelenke zusätzlich beanspruchen.
Das richtige Gewicht spielt eine große Rolle
Übergewicht ist einer der größten Risikofaktoren bei Arthrose. Jedes Kilo zu viel belastet die Gelenke zusätzlich.
Eine ausgewogene, leicht verdauliche Fütterung ist deshalb entscheidend. Achte darauf, dass dein Hund ausreichend, aber nicht zu viele Kalorien bekommt.
Futter mit hochwertigen Proteinen, gesunden Fetten und angepasstem Energiegehalt hilft, das Gewicht zu halten und gleichzeitig die Muskeln zu stärken.
Wenn dein Hund abnehmen muss, mach das langsam und mit Plan – abrupte Futterumstellungen oder Diäten ohne Begleitung können mehr schaden als helfen.
Ernährung und Nährstoffe für starke Gelenke
Neben einem guten Futter spielt die Zusammensetzung eine große Rolle.
Wichtige Bausteine, die häufig in der Ernährung von Hunden mit Gelenkproblemen berücksichtigt werden, sind:
- Omega-3-Fettsäuren aus Fisch- oder Leinöl, die den Gelenkstoffwechsel unterstützen können
- Glucosamin und Chondroitin, natürliche Bestandteile des Gelenkknorpels
- MSM (Methylsulfonylmethan) als Schwefelquelle für Bindegewebe und Sehnen
- Grünlippmuschel als Ergänzungsfuttermittel mit wertvollen Fettsäuren und Glykosaminoglykanen
Solche Zusätze ersetzen keine tierärztliche Behandlung, können aber begleitend eingesetzt werden, um die Beweglichkeit zu fördern. Wichtig ist, die Fütterung individuell abzustimmen und immer die Verträglichkeit zu beachten.
Wärme, Ruhe und Komfort
Hunde mit Arthrose reagieren oft empfindlich auf Kälte und Nässe. Ein warmer, trockener Liegeplatz ist daher besonders wichtig. Orthopädische Hundebetten entlasten die Gelenke und sorgen dafür, dass der Hund bequem liegen kann.
Rutschfeste Unterlagen helfen beim Aufstehen, und Rampen oder kleine Treppen können das Einsteigen ins Auto erleichtern.
Nach einem Spaziergang sollte das Fell gut abgetrocknet werden, damit keine Feuchtigkeit in den Gelenken bleibt.
Physiotherapie und sanfte Bewegung
Viele Tierärzte empfehlen heute ergänzend Hundephysiotherapie. Durch gezielte Übungen, Massage oder Wärmebehandlungen lässt sich die Beweglichkeit erhalten. Auch regelmäßiges Dehnen, leichtes Muskeltraining und kontrollierte Spaziergänge fördern das Wohlbefinden.
Wenn du dir unsicher bist, was deinem Hund guttut, kann ein auf Gelenkerkrankungen spezialisierter Tierphysiotherapeut einen individuellen Trainingsplan erstellen.
Alltag mit Arthrose – kleine Anpassungen, große Wirkung
Ein Hund mit Arthrose kann weiterhin ein aktives und glückliches Leben führen – es braucht nur ein paar Anpassungen:
- Spaziergänge regelmäßig, aber angepasst
- kein Springen auf harte Böden
- wärmende Decken oder Schlafplätze
- regelmäßige Fell- und Pfotenpflege
- gleichmäßige Bewegung ohne Überforderung
Diese kleinen Veränderungen helfen, die Gelenke zu schonen und gleichzeitig die Lebensqualität zu erhalten.
Fazit
Arthrose ist kein Grund, den Kopf hängen zu lassen – weder für dich noch für deinen Hund. Mit Geduld, Beobachtung und etwas Anpassung im Alltag kannst du viel dazu beitragen, dass dein Hund sich weiterhin wohlfühlt und Freude an Bewegung hat.
Wichtig sind eine gelenkschonende Bewegung, eine angepasste Ernährung, Wärme und Liebe im Alltag.
Jeder Hund ist anders – beobachte, was ihm guttut, und arbeite im Zweifel mit deinem Tierarzt oder Therapeuten zusammen.
Denn mit der richtigen Unterstützung kann dein Hund trotz Arthrose noch viele schöne, aktive Jahre an deiner Seite verbringen.
FAQ Fragen & Antworten zu Arthrose beim Hund
1.Was bedeutet Arthrose beim Hund genau?
Arthrose ist eine chronische Gelenkerkrankung, bei der der Gelenkknorpel nach und nach abgebaut wird. Dadurch wird die Bewegung eingeschränkt und es kann zu Schmerzen kommen. Besonders ältere Hunde oder Tiere mit früheren Verletzungen sind häufig betroffen.
2.Woran erkenne ich, dass mein Hund Arthrose hat?
Typische Anzeichen sind Lahmheit, steifes Aufstehen nach dem Liegen oder ein vorsichtiger Gang. Manche Hunde vermeiden Sprünge oder Treppen, andere wirken weniger verspielt. Eine sichere Diagnose kann nur der Tierarzt stellen.
3.Wie kann ich meinen Hund mit Arthrose im Alltag unterstützen?
Achte auf regelmäßige, aber gelenkschonende Bewegung. Mehrere kurze Spaziergänge sind besser als lange Runden. Eine rutschfeste Umgebung, warme Liegeplätze und ausreichend Ruhepausen helfen zusätzlich.
4.Welche Ernährung ist bei Arthrose beim Hund sinnvoll?
Eine ausgewogene Ernährung mit hochwertigen Proteinen, gesunden Fetten und Omega-3-Fettsäuren kann den Gelenkstoffwechsel unterstützen. Übergewicht sollte vermieden werden, da jedes Kilo zu viel die Gelenke zusätzlich belastet.
5.Können Nahrungsergänzungen bei Arthrose helfen?
Ergänzungsfuttermittel mit Inhaltsstoffen wie Glucosamin, Chondroitin, MSM oder Grünlippmuschel können begleitend gefüttert werden. Sie ersetzen keine medizinische Behandlung, können aber zur Unterstützung des Gelenkstoffwechsels beitragen.
6.Ist Bewegung bei Arthrose gut oder schädlich?
Bewegung ist wichtig, aber sie sollte kontrolliert und gelenkschonend sein. Schwimmen, kurze Spaziergänge und leichtes Muskeltraining helfen, die Gelenke beweglich zu halten und Muskulatur aufzubauen.
7.Kann mein Hund mit Arthrose noch ein glückliches Leben führen?
Ja, auf jeden Fall! Mit angepasster Bewegung, ausgewogener Ernährung, einem warmen Platz und liebevoller Betreuung kann dein Hund trotz Arthrose aktiv und zufrieden leben. Kleine Veränderungen im Alltag bewirken oft viel.
Quelle: Martina Hemm November 2025
Rechtlicher Hinweis:
Die Inhalte dieses Blogs dienen ausschließlich zu Informationszwecken und ersetzen nicht die Beratung durch einen qualifizierten Tierarzt. Bei gesundheitlichen Problemen deines Tieres konsultiere bitte einen Tierarzt.
