Hufrehe beim Pferd – Ursachen, Symptome, Behandlung und Prävention
Hufrehe (auch Laminitis genannt) ist eine der schmerzhaftesten und gefährlichsten Erkrankungen, die bei Pferden auftreten kann. Sie betrifft die Hufe und kann, wenn sie nicht rechtzeitig behandelt wird, zu irreparablen Schäden führen. In diesem umfassenden Guide erklären wir alles, was Sie über Hufrehe beim Pferd wissen müssen: die Ursachen, Symptome, Diagnosemöglichkeiten, Behandlung und vor allem die Prävention. Auch die verschiedenen Arten von Hufrehe sowie häufige Fragen werden behandelt.
Was ist Hufrehe beim Pferd?
Hufrehe ist eine entzündliche Erkrankung der Huflederhaut, die die Verbindung zwischen dem Hufbein und der Hornkapsel des Pferdes betrifft. Diese Entzündung führt zu einer schwächeren Bindung, die das Hufbein rotieren oder sogar absinken lässt. Dies kann zu sehr starken Schmerzen und in schweren Fällen zu dauerhaften Schäden an den Hufen führen.
Es gibt verschiedene Arten von Hufrehe, die je nach Ursache und Schweregrad unterschiedliche Behandlungsansätze erfordern. Zu den häufigsten Arten gehören:
- Akute Hufrehe
- Chronische Hufrehe
- Subakute Hufrehe
- Cushing-assoziierte Hufrehe (Hohe Hufrehe)
- Hungerrehe
- Fütterungsrehe
Die verschiedenen Arten von Hufrehe
Akute Hufrehe
Die akute Form tritt plötzlich auf und ist die häufigste Art der Erkrankung. Sie verursacht eine starke Entzündung der Huflederhaut und führt zu deutlicher Lahmheit. Akute Hufrehe beim Pferd ist ein Notfall und erfordert sofortige tierärztliche Behandlung.
Ursachen der akuten Hufrehe:
Fütterungsfehler: Zu viel Zucker im Futter, wie etwa zu viel frisches Gras oder zuckerhaltiges Heu.
Übergewicht: Übergewichtige Pferde haben ein höheres Risiko, an Hufrehe zu erkranken.
Traumatische Verletzungen: Ein harter Stoß oder eine Verletzung der Hufe kann ebenfalls akute Hufrehe auslösen.
Symptome der akuten Hufrehe:
Hinken und Lahmheit: Das Pferd lahmt, vor allem auf den Vorderhufen.
Empfindlichkeit der Hufe: Die Hufe fühlen sich heiß an und sind extrem empfindlich auf harten Böden.
Pulsation der Hufarterien: Ein pulsierendes Gefühl an den Hufarterien zeigt eine erhöhte Blutzirkulation.
Behandlung der akuten Hufrehe:
Schmerzlinderung: Schmerzmittel wie NSAIDs (nicht-steroidale Entzündungshemmer) werden häufig eingesetzt.
Kühlen der Hufe: Kühlung kann helfen, die Entzündung zu verringern und den Schmerz zu lindern.
Spezielle Hufpflege: Ein erfahrener Hufschmied hilft dabei, die Hufstellung zu korrigieren.
Chronische Hufrehe
Chronische Hufrehe entwickelt sich oft nach wiederholten akuten Episoden oder wenn die akute Hufrehe nicht richtig behandelt wurde. Sie ist durch dauerhafte Veränderungen der Hufstruktur und eine fortschreitende Lahmheit gekennzeichnet. Diese Form der Hufrehe ist schwerer zu behandeln und kann langfristig zu bleibenden Schäden führen.
Ursachen der chronischen Hufrehe:
Wiederholte akute Hufrehe-Episoden: Pferde, die mehrfach an Hufrehe leiden, entwickeln häufig chronische Probleme.
Schlechte Hufpflege: Eine mangelhafte Hufpflege oder das Fehlen eines geeigneten Hufschmieds kann zu chronischer Hufrehe beim Pferd führen.
Symptome der chronischen Hufrehe:
Lahmheit: Anhaltende Lahmheit, die oft durch Röntgenaufnahmen bestätigt wird.
Veränderte Hufstruktur: Es können deutliche Verformungen des Hufs auftreten.
Verkrümmte Hufwände: Die Wände der Hufe können sich verformen, was zu weiteren Problemen führt.
Behandlung der chronischen Hufrehe:
Langfristige Hufpflege: Eine kontinuierliche Überwachung der Hufgesundheit ist entscheidend.
Individuelle Huforthopädie: Hufschuhe oder spezielle Hufbearbeitung sind erforderlich, um den Druck auf die betroffenen Hufe zu verringern.
Subakute Hufrehe
Die subakute Hufrehe ist eine Zwischenstufe zwischen der akuten und der chronischen Form. Sie ist weniger ausgeprägt als die akute Hufrehe, kann jedoch genauso schmerzhaft sein. Wenn sie nicht behandelt wird, kann sie in eine chronische Form übergehen.
Ursachen der subakuten Hufrehe:
Fehlende Behandlung der akuten Hufrehe: Eine nicht rechtzeitig behandelte akute Hufrehe kann zu einer subakuten Form führen.
Ungleichgewicht in der Ernährung: Zu schnelle Futterumstellungen oder zu viel Zucker im Futter sind häufige Ursachen.
Symptome der subakuten Hufrehe:
Leichte bis mäßige Lahmheit: Das Pferd zeigt nur geringe bis mittlere Lahmheit.
Leichte Entzündung: Die Hufe können leicht entzündet und warm sein.
Behandlung der subakuten Hufrehe:
Diätmanagement: Eine umgehende Reduzierung des Zuckeranteils im Futter ist notwendig.
Bewegungsanpassung: Zu starke Belastungen sollten vermieden werden.
Cushing-assoziierte Hufrehe (Hohe Hufrehe)
Pferde mit dem Cushing-Syndrom (PPID) sind besonders anfällig für Hufrehe, da das hormonelle Ungleichgewicht die Blutzirkulation beeinträchtigt. Diese Form von Hufrehe tritt häufig bei älteren Pferden auf und ist besonders schwer zu behandeln.
Ursachen der hohen Hufrehe:
Cushing-Syndrom: Eine hormonelle Störung, die den Insulinspiegel und die Blutzirkulation negativ beeinflusst.
Symptome der hohen Hufrehe:
Langsame Veränderungen der Hufstruktur: Die Symptome entwickeln sich schleichend, aber auch die Schäden können im Laufe der Zeit schwerwiegender werden.
Hufverformungen: Abnormalitäten in der Hufstruktur sind häufig zu beobachten.
Behandlung der hohen Hufrehe:
Medikamentöse Behandlung des Cushing-Syndroms: Medikamente wie Pergolide helfen, den Hormonhaushalt zu regulieren.
Fütterungsmanagement: Eine gezielte Diät und regelmäßige Hufpflege sind wichtig.
Hungerrehe
Die Hungerrehe ist eine spezielle Form der Hufrehe, die durch eine unzureichende Fütterung oder plötzliche Nahrungsaufnahme nach einer längeren Fastenperiode ausgelöst wird. Diese Art von Hufrehe tritt häufig auf, wenn Pferde nach einer längeren Zeit ohne ausreichend Futter plötzlich viel fressen, was zu einer Überlastung des Verdauungstrakts führt.
Ursachen der Hungerrehe:
Plötzliche Futteraufnahme nach Fasten: Wenn ein Pferd nach längeren Perioden ohne Futter plötzlich viel frisst, können die Huflederhaut und die Blutzirkulation gestört werden, was zu Hufrehe führen kann.
Fehlerhafte Diät: Eine unausgewogene Ernährung, bei der zu viel Energie auf einmal aufgenommen wird, fördert die Entwicklung von Hungerrehe.
Symptome der Hungerrehe:
Schwäche und Lahmheit: Besonders nach einer Futteraufnahme zeigt das Pferd Lahmheit und Unwohlsein.
Erhöhte Körpertemperatur der Hufe: Die Hufe können übermäßig warm sein und stark pulsieren.
Behandlung der Hungerrehe:
Langsame Fütterung: Eine schrittweise Wiedereinführung von Futter über mehrere Tage hinweg ist wichtig, um die Verdauung nicht zu überlasten.
Regelmäßige Futterkontrolle: Eine ausgewogene und kontinuierliche Fütterung schützt vor plötzlichen Hungerkuren und beugt der Hungerrehe vor.
Fütterungsrehe
Die Fütterungsrehe ist eine weitere sehr häufige Ursache für Hufrehe bei Pferden und tritt besonders dann auf, wenn Pferde zu viel schnell fermentierbares Futter zu sich nehmen. Diese Art von Hufrehe ist insbesondere bei Pferden, die mit sehr zuckerhaltigem Futter oder Gras überfüttert werden, verbreitet.
Ursachen der Fütterungsrehe:
Zu viel Zucker und Stärke: Eine zu hohe Zuckeraufnahme (z.B. durch zu frisches Gras oder reichhaltiges Heu) kann die Entzündungsreaktion in der Huflederhaut auslösen.
Plötzliche Umstellung der Futterquelle: Eine schnelle Veränderung des Futters, ohne auf die Bedürfnisse des Verdauungstraktes zu achten, führt zu einer Überlastung.
Symptome der Fütterungsrehe:
Schnelle Lahmheit und Hinken: Das Pferd zeigt sofortiges Unbehagen und Schmerzen beim Gehen, besonders bei Belastung.
Empfindliche Hufe: Hohe Pulsation und erhöhte Temperatur in den Hufen sind häufig zu beobachten.
Behandlung der Fütterungsrehe:
Fütterungsanpassung: Reduzieren Sie den Zucker- und Stärkegehalt im Futter.
Kühlen und Schmerzlinderung: Anwendung von Eis und schmerzlindernden Medikamenten.
Futterumstellung: Langsame Anpassung der Futterration und Überwachung des Gesundheitszustandes.
Häufige Ursachen von Hufrehe
Einige der Hauptursachen von Hufrehe beinhalten:
Fütterungsfehler: Ein zu hoher Zuckergehalt in Heu und frischem Gras kann die Hufrehe auslösen.
Hormonelle Störungen: Erkrankungen wie das Cushing-Syndrom und Insulinresistenz fördern die Entstehung von Hufrehe.
Übergewicht: Pferde, die übergewichtig sind, haben eine höhere Wahrscheinlichkeit, an Hufrehe zu erkranken.
Traumatische Verletzungen: Schläge oder Verletzungen können die Entzündung der Huflederhaut hervorrufen.
Behandlung und Prävention von Hufrehe
Die Behandlung von Hufrehe beim Pferd hängt vom Schweregrad der Erkrankung ab. Zu den wichtigen Behandlungsmethoden gehören:
Schmerzlinderung: Entzündungshemmende Medikamente wie NSAIDs lindern Schmerzen.
Kühlung der Hufe: Das Kühlen der Hufe kann helfen, Entzündungen zu reduzieren.
Huforthopädie: Eine spezielle Hufbearbeitung durch den Hufschmied ist oft notwendig, um das Hufbein zu stabilisieren.
Zur Prävention von Hufrehe sind folgende Maßnahmen entscheidend:
Ausgewogene Ernährung: Reduzieren Sie den Zuckeranteil im Futter, insbesondere bei Grasfütterung.
Gewichtsmanagement: Achten Sie darauf, dass Ihr Pferd ein gesundes Körpergewicht hat.
Regelmäßige Hufpflege: Lassen Sie die Hufe regelmäßig von einem erfahrenen Hufschmied überprüfen.
Korrekte Bewegung: Sorgen Sie für regelmäßige Bewegung, aber vermeiden Sie zu harte Böden.
FAQ – Häufig gestellte Fragen zu Hufrehe
1. Kann Hufrehe geheilt werden?
Hufrehe kann behandelt werden, jedoch hängt der Erfolg der Behandlung von der Schwere der Erkrankung und der Schnelligkeit der Diagnose ab. In frühen Stadien kann Hufrehe oftmals mit einer guten Prognose behandelt werden, während in fortgeschrittenen Fällen dauerhafte Schäden am Huf entstehen können.
2. Wie lange dauert es, bis sich ein Pferd von Hufrehe erholt?
Die Heilung von Hufrehe kann Wochen bis Monate in Anspruch nehmen. Eine vollständige Genesung ist oft nur dann möglich, wenn das Pferd rechtzeitig behandelt wurde und keine bleibenden Schäden an den Hufen entstanden sind.
3. Wie erkenne ich Hufrehe bei meinem Pferd?
Frühe Anzeichen von Hufrehe sind unter anderem Lahmheit, Hitzewallungen an den Hufen und eine erhöhte Pulsation der Hufarterien. Wenn Ihr Pferd Anzeichen von Unbehagen oder Schmerzen zeigt, sollten Sie sofort einen Tierarzt zu Rate ziehen.
4. Kann mein Pferd nach einer Hufrehe wieder voll belastet werden?
In vielen Fällen können Pferde, die Hufrehe überstanden haben, nach einer ausreichenden Erholungszeit wieder normal arbeiten. Es ist jedoch wichtig, dass das Pferd regelmäßig überwacht wird, um Rückfälle zu vermeiden.
5. Wie kann ich Hufrehe bei meinem Pferd vorbeugen?
Durch eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung und eine gute Hufpflege können Sie Hufrehe vorbeugen.
6. Welche Pferderassen sind anfälliger für Hufrehe?
Insbesondere Ponys, insbesondere Shetlandponys und Welshponys, sind anfälliger für Hufrehe. Aber auch Warmblüter und Pferde mit hormonellen Erkrankungen wie dem Cushing-Syndrom oder Insulinresistenz haben ein erhöhtes Risiko.
7. Kann Hufrehe auch im Winter auftreten?
Ja, Hufrehe kann zu jeder Jahreszeit auftreten, auch im Winter. Besonders dann, wenn Pferde auf Gras mit hohem Zuckergehalt zugreifen, oder wenn sich durch zu schnelle Futterumstellung eine Belastung ergibt.
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Quelle: Martina Hemm 01.01.2018, überarbeitet Oktober 2023