Futterumstellung beim Hund – So klappt sie auch bei deinem Hund
Die Ernährung spielt eine zentrale Rolle für die Gesundheit deines Hundes. Wenn du über eine Futterumstellung nachdenkst, ist es wichtig, strukturiert und schrittweise vorzugehen. Hier erkläre ich dir, wie du die Futterumstellung bei deinem Hund sicher und schonend durchführst – mit praktischen Tipps und wichtigen Hinweisen.
Gründe für die Futterumstellung beim Hund
Bevor du beginnst, überlege dir gut, warum du das Futter deines Hundes umstellen möchtest. Häufige Gründe sind:
Gesundheitliche Probleme oder Allergien
Das aktuelle Futter kann Unverträglichkeiten oder Allergien auslösen. Typische Symptome sind Juckreiz, Hautrötungen, Durchfall, Blähungen oder häufiges Lecken. In solchen Fällen kann ein hypoallergenes oder speziell angepasstes Diätfutter sinnvoll sein.
Lebensphase & Alter
Welpen, adulte Hunde und Senioren benötigen unterschiedlich zusammengesetztes Futter. Während Welpen viel Eiweiß für das Wachstum brauchen, profitieren ältere Hunde oft von leicht verdaulichem Futter mit angepasstem Energiegehalt.
Gewichtsmanagement
Sowohl bei Über- als auch Untergewicht kann eine gezielte Futteranpassung helfen. Diätfutter ist kalorienreduziert, während energiereiches Futter bei zu schlanken Hunden unterstützen kann.
Unzufriedenheit oder Abwechslung
Manche Hunde verlieren den Appetit am bisherigen Futter. Eine Umstellung kann hier helfen, sollte aber immer langsam und kontrolliert erfolgen.
Auswahl des passenden Futters
Wähle ein hochwertiges Hundefutter, das dem Bedarf deines Tieres entspricht. Achte auf:
- Alter des Hundes: Welpe, ausgewachsener Hund oder Senior
- Gesundheitszustand: z. B. empfindliche Verdauung, Allergien, Gelenkprobleme
- Futterart: Trockenfutter, Nassfutter, BARF (Rohfütterung) oder selbstgekochtes Hundefutter
Qualitätskriterien für gutes Hundefutter
- Proteinquelle: Hochwertiges Fleisch oder Fisch (kein Fleischmehl oder tierische Nebenprodukte)
- Kohlenhydrate: Gut verträgliche Quellen wie Kartoffeln oder Süßkartoffeln
- Vitamine & Mineralstoffe: Ausgewogen und bedarfsgerecht
- Keine künstlichen Zusatzstoffe: Farbstoffe, Konservierungsmittel oder Zucker sollten vermieden werden
Wenn du barfen oder selbst kochen möchtest, empfehlen sich Nahrungsergänzungen wie z. B. Mineralienmischungen oder hochwertiges Leinöl, um die Nährstoffversorgung sicherzustellen.
So funktioniert die langsame Futterumstellung
Eine schrittweise Umstellung über 7 bis 10 Tage hat sich bewährt, um Verdauungsprobleme zu vermeiden:
| Tag | Mischverhältnis alt : neu |
|---|---|
| 1–2 | 75 % altes Futter / 25 % neues Futter |
| 3–4 | 50 % / 50 % |
| 5–6 | 25 % / 75 % |
| ab Tag 7 | 100 % neues Futter |
Diese Vorgehensweise kann helfen, Magen-Darm-Beschwerden wie Blähungen, Durchfall oder Verstopfung zu vermeiden.
Beobachtung während der Umstellung
Während der Umstellung solltest du deinen Hund genau beobachten:
- Verdauung: Form und Häufigkeit des Kots, Blähungen, Bauchgeräusche
- Verhalten: Appetit, Aktivitätsniveau, Unruhe oder Rückzug
- Haut & Fell: Juckreiz, Rötungen, Haarausfall oder schuppige Haut
Treten Auffälligkeiten auf, kann es helfen, die Umstellung zu verlangsamen oder tierärztlich abklären zu lassen.
Zusätzliche Tipps
- Wasserzugang: Besonders bei Trockenfutter ist eine ausreichende Wasseraufnahme wichtig. Am besten leicht mit warmem Wasser einweichen.
- Leckerlis reduzieren: Besonders während der Umstellung sollten keine stark verarbeiteten Leckerlis oder Kauknochen gefüttert werden – sie enthalten oft Zusatzstoffe, die Allergien oder Durchfall auslösen können.
- Natürlich füttern: Je natürlicher die Zutaten, desto besser wird das Futter in der Regel vertragen. Qualität vor Quantität.
Futterumstellung auf einen Blick
- Wähle das neue Futter sorgfältig
- Stelle schrittweise über 7–10 Tage um
- Beobachte deinen Hund genau
- Bei Auffälligkeiten: Rücksprache mit Tierarzt
- Halte die Fütterung möglichst natürlich und hochwertig
- Achte auf ausreichend Flüssigkeit
FAQ – Häufig gestellte Fragen zur Futterumstellung beim Hund
1. Wie lange dauert eine Futterumstellung beim Hund?
In der Regel dauert eine Umstellung 7 bis 10 Tage. Bei empfindlichen Hunden kann eine längere Phase (bis zu 14 Tage) sinnvoll sein.
2. Kann ich das Futter bei meinem Hund sofort komplett wechseln?
Das wird nicht empfohlen. Ein plötzlicher Wechsel kann zu Verdauungsproblemen, Blähungen oder Durchfall führen. Die Futterumstellung sollte immer schrittweise erfolgen.
3. Woran erkenne ich, dass mein Hund das neue Futter nicht verträgt?
Typische Anzeichen sind Juckreiz, Durchfall, Erbrechen, Blähungen oder verändertes Verhalten. In diesem Fall solltest du das neue Futter absetzen und deinen Tierarzt kontaktieren.
4. Was tun, wenn mein Hund das neue Futter nicht mag?
Versuche, das Futter leicht zu erwärmen oder mit etwas Leinöl zu verfeinern. Bleibt die Ablehnung bestehen, kann eine andere Sorte oder Futterart besser geeignet sein.
5. Darf ich während der Umstellung Leckerlis geben?
Nur in Maßen, idealerweise in Form des neuen Futters oder als naturbelassene Snacks. Verzichte auf stark verarbeitete Kauartikel mit künstlichen Zusatzstoffen, da diese den Magen-Darm-Trakt zusätzlich belasten können.
Quelle: Martina Hemm Juni 2025
Rechtlicher Hinweis:
Die Inhalte dieses Blogs dienen ausschließlich zu Informationszwecken und ersetzen nicht die Beratung durch einen qualifizierten Tierarzt. Bei gesundheitlichen Problemen deines Tieres konsultiere bitte einen Tierarzt.
