Hund kratzt sich ständig am Ohr, leckt Pfoten

Hund kratzt sich ständig am Ohr, leckt Pfoten und ist unruhig

Hund kratzt sich ständig am Ohr, leckt Pfoten und ist unruhig – Ursachen, Diagnose und Hilfe

Wenn dein Hund sich immer wieder am Ohr kratzt, ununterbrochen seine Pfoten leckt und unruhig wirkt, solltest du dieses Verhalten nicht auf die leichte Schulter nehmen. Diese Anzeichen deuten häufig auf ein körperliches oder allergisches Problem hin – manchmal auch auf psychische Belastungen. In diesem Ratgeber erfährst du umfassend, was hinter dem ständigen Kratzen und Lecken stecken kann, wie du die Ursachen erkennst und was du tun kannst, um deinem Hund gezielt und nachhaltig zu helfen.

Was bedeutet ständiges Kratzen und Pfoten Lecken beim Hund?

Gelegentliches Kratzen oder Pfotenlecken gehört zum normalen Putzverhalten von Hunden. Wenn sich diese Verhaltensweisen jedoch auffällig häufen, über mehrere Tage hinweg anhalten, mit Unruhe, Schlafstörungen oder veränderten Hautstellen einhergehen, ist in der Regel eine medizinische Ursache der Auslöser.

Typische Beobachtungen:

  • Häufiges Kratzen an den Ohren, begleitet von Kopfschütteln oder Schiefhaltung
  • Dauerhaftes Lecken oder Knabbern an den Pfoten
  • Schlechte Nachtruhe, erhöhte Nervosität, häufiges Aufstehen
  • Hautrötungen, kleine Läsionen, haarlose Stellen
  • Leicht aggressives oder gereiztes Verhalten durch Unwohlsein

Häufige Ursachen für Kratzen, Pfoten Lecken und Unruhe beim Hund

Ohrenentzündungen (Otitis externa)

Eines der häufigsten Probleme ist eine entzündliche Reizung oder Infektion im äußeren Gehörgang. Sie wird oft durch Bakterien, Hefepilze oder Ohrmilben ausgelöst. Hunde mit Schlappohren oder engen Gehörgängen (z. B. Cocker Spaniel, Bulldoggen) sind besonders anfällig.

Typische Symptome:

  • Kratzen an einem Ohr oder beiden
  • Rötung, Wärme, unangenehmer Geruch aus dem Ohr
  • Dunkles oder gelbliches Sekret
  • Kopfschiefhaltung oder Schütteln

Eine unbehandelte Otitis kann chronisch werden und sogar das Hörvermögen beeinträchtigen.

Allergien (Umwelt- oder Futtermittelallergien) am häufigsten 

Allergien zählen zu den häufigsten Ursachen für chronischen Juckreiz beim Hund – insbesondere in den Ohren, an den Pfoten, in der Leistengegend oder unter den Achseln. Allergien können ganzjährig oder saisonal auftreten.

Mögliche Auslöser:

  • Pollen, Hausstaubmilben, Schimmelpilze (Umweltallergie/Atopie)
  • Rindfleisch, Huhn, Getreide oder bestimmte Zusatzstoffe (Futtermittelallergie)

Anzeichen:

  • Wiederkehrende Ohrenentzündungen
  • Lecken und Knabbern an den Pfoten
  • Hautrötungen, Ekzeme
  • Verdauungsprobleme (bei Futtermittelallergien)

 Die Diagnose erfolgt oft über Ausschlussdiäten oder einen intradermalen Allergietest.

Parasiten (z. B. Flöhe, Milben, Zecken) 

Auch externe Parasiten wie Ohrmilben, Flöhe oder Sarcoptes-Räude-Milben können intensiven Juckreiz auslösen – insbesondere an Ohren, Bauch, Rücken und zwischen den Zehen.

Anzeichen:

  • Kratzen mit Heftigkeit
  • Kleine, blutige Krusten oder Bissspuren
  • Haarausfall, vor allem im Bereich der Lenden und Pfoten
  • Juckreiz auch bei Menschen (bei übertragbaren Parasiten)

Eine genaue Hautuntersuchung beim Tierarzt ist hier unerlässlich. Viele Parasiten lassen sich mit speziellen Spot-ons oder Shampoos gut behandeln.

Pilzinfektionen (Malassezia oder Dermatophytose)

Hautpilze wie Malassezia (eine Hefepilzart) vermehren sich häufig bei gestörtem Hautmilieu – etwa durch Allergien oder ein geschwächtes Immunsystem.

Typisch:

  • Fettige, schuppige Haut
  • Muffiger Geruch
  • Rötung und Entzündung der Zwischenzehenräume
  • Juckreiz besonders nach dem Waschen oder bei feuchtem Wetter

Psychische Ursachen: Stress, Langeweile oder Zwangsverhalten 

Nicht immer steckt eine körperliche Erkrankung hinter dem Verhalten. Auch psychischer Stress, mangelnde Auslastung oder Zwangsstörungen können sich durch exzessives Lecken, Kratzen oder Unruhe äußern.

Beispiele:

  • Umzug, neues Familienmitglied, lange Alleinphasen
  • Unterforderung oder Monotonie im Alltag
  • Traumata oder Ängste

In solchen Fällen helfen oft gezieltes Hundetraining, feste Routinen und mehr geistige sowie körperliche Auslastung.

Diagnose beim Tierarzt: Das solltest du abklären lassen

Wenn das Verhalten deines Hundes über Tage anhält oder sich verschlimmert, führt kein Weg am Tierarzt vorbei. Folgende Untersuchungen sind üblich:

  • Ohrabstrich und Mikroskopie (bei Ohrentzündung oder Milbenverdacht)
  • Haut- und Felluntersuchung auf Pilze, Parasiten, Bakterien
  • Blutuntersuchung bei Verdacht auf Allergien oder systemische Erkrankungen
  • Ausschlussdiät bei Futtermittelunverträglichkeit
  • Verhaltensanalyse bei psychisch bedingtem Verhalten

Was du selbst tun kannst – Erste Hilfe & Vorbeugung

1. Pflege & Hygiene

  • Reinige die Ohren deines Hundes nur mit vom Tierarzt empfohlenen Ohrreinigern.
  • Kontrolliere regelmäßig die Pfoten, besonders im Sommer (Grannen, Pollen) und Winter (Streusalz).
  • Achte auf eine regelmäßige Parasitenprophylaxe-

2. Fütterung & Allergiemanagement

  • Setze auf hochwertige, getreidefreie Futtermittel ohne künstliche Zusätze.
  • Bei Allergien: Starte eine Ausschlussdiät unter tierärztlicher Begleitung.
  • Ergänze das Futter ggf. mit Omega-3-Fettsäuren, die entzündungshemmend wirken.

3. Stressreduktion & Beschäftigung

  • Biete deinem Hund ausreichend geistige und körperliche Auslastung.
  • Vermeide Reizüberflutung, aber auch Unterforderung.
  • Nutze natürliche Beruhigungshilfen wie z. B. unsere Nerven Kräuter

Ohren Kratzen, Pfoten Lecken und Unruhe sind Signale – höre auf deinen Hund

Ständiges Kratzen am Ohr, intensives Lecken der Pfoten und auffällige Unruhe deines Hundes sind keine Gewohnheiten, sondern deutliche Hinweise auf Unwohlsein. Je früher du die Ursachen abklärst, desto besser kannst du gegensteuern – und deinem Hund wieder zu mehr Lebensqualität verhelfen. Ob Ohrentzündung, Allergie oder Stress: Mit der richtigen Diagnose, konsequenter Behandlung und aufmerksamer Beobachtung kannst du deinem Vierbeiner effektiv helfen.

FAQ – Fragen & Antworten: Hund kratzt sich am Ohr, leckt Pfoten und ist unruhig


1. Warum kratzt sich mein Hund ständig am Ohr?

Antwort:
Dauerhaftes Kratzen am Ohr kann auf Ohrentzündungen, Milbenbefall, Fremdkörper, Pilzinfektionen oder eine Allergie hinweisen. Auch Juckreiz durch Hautreizungen oder Futterunverträglichkeiten kann sich auf die Ohren auswirken. Eine tierärztliche Untersuchung hilft, die genaue Ursache abzuklären.


2. Was bedeutet es, wenn mein Hund sich oft die Pfoten leckt?

Antwort:
Pfotenlecken ist ein häufiges Anzeichen für Allergien, Kontaktreizungen (z. B. durch Streusalz oder Pollen), kleine Verletzungen oder Verhaltensprobleme wie Stress. Bei wiederholtem oder intensivem Lecken sollte die Ursache tierärztlich abgeklärt werden, um Entzündungen oder chronische Probleme zu vermeiden.


3. Mein Hund ist unruhig und kratzt sich – kann das mit dem Futter zusammenhängen?

Antwort:
Ja, Futtermittelunverträglichkeiten oder allergische Reaktionen auf bestimmte Inhaltsstoffe wie Rind, Getreide oder Zusatzstoffe können Juckreiz, Unruhe und Verdauungsprobleme auslösen. In solchen Fällen kann ein Wechsel auf ein hypoallergenes Futter oder eine gezielte Ausschlussdiät sinnvoll sein – in Absprache mit einem Tierarzt.


4. Wie wird festgestellt, ob eine Allergie die Ursache für Kratzen und Lecken ist?

Antwort:
Ein Tierarzt kann durch Anamnese, Allergietests, Hautabstriche oder Ausschlussverfahren herausfinden, ob eine Umweltallergie, Futtermittelallergie oder Parasitenbefall vorliegt. Manchmal dauert es etwas, bis die genaue Ursache gefunden wird – eine strukturierte Diagnostik ist daher wichtig.


5. Können natürliche Mittel oder Kräuter bei Hautproblemen helfen?

Antwort:
Bestimmte Kräuter, wie sie z. B. in Produkten wie „Leberkräuter für Hunde – Sonnenaufgang“ enthalten sind, können traditionell zur natürlichen Unterstützung von Leberfunktion und Hautstoffwechsel beitragen. Da die Leber eine zentrale Rolle im Entgiftungsprozess spielt, kann eine gezielte Ergänzung sinnvoll sein.
Hinweis: Solche Produkte dienen der ernährungsphysiologischen Unterstützung und ersetzten keine tierärztliche Behandlung.

Beitrag Wissen: Leber & Stoffwechsel beim Hund 

Quelle: Martina Hemm Juli 2025

Rechtlicher Hinweis:
Die Inhalte dieses Blogs dienen ausschließlich zu Informationszwecken und ersetzen nicht die Beratung durch einen qualifizierten Tierarzt. Bei gesundheitlichen Problemen deines Tieres konsultiere bitte einen Tierarzt.

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