Welche Ursachen können Hautprobleme beim Hund haben

Die Haut beim Hund – welche Funktionen hat sie?

Die Haut beim Hund – welche Funktionen hat sie?

Die Haut ist für den Hund nicht nur „schönes Fell“ – sie zählt zu den wichtigsten Organen im Körper seines Körpers. Als größte Körperfläche übernimmt sie eine Vielzahl lebenswichtiger Aufgaben, die weit über Aussehen und Fell hinausgehen. In diesem Blogbeitrag erfährst du, welche Funktionen die Haut beim Hund hat, warum eine gesunde Haut so bedeutsam ist und worauf du als Hundehalter im Alltag achten kannst.

1. Aufbau der Haut beim Hund

Die Haut des Hundes besteht aus mehreren Schichten, die jeweils unterschiedliche Aufgaben wahrnehmen:

  • Oberhaut (Epidermis): Diese äußere Schicht schützt den Körper vor Umwelteinflüssen.
  • Lederhaut (Dermis): Im Herzen der Haut enthalten – Bindegewebe, Blutgefäße, Nerven, Haarfollikel und Drüsen.
  • Unterhaut (Subcutis bzw. Hypodermis): Bildet die Verbindung zum Fettgewebe, enthält größere Gefäße und dient als Puffer bzw. Wärmespeicher.

Jede dieser Schichten trägt zur Funktionalität der Hundehaut bei – von Schutz über Temperaturregulierung bis zur Sensorik.

2. Wichtige Funktionen der Haut beim Hund

Die Haut übernimmt beim Hund eine ganze Reihe essenzieller Aufgaben:

2.1 Schutzfunktion

Die Haut wirkt als äußere Barriere: Sie schützt vor mechanischen Einwirkungen, vor dem Eindringen von Krankheitserregern wie Bakterien oder Pilzen sowie vor chemischen oder physikalischen Umwelteinflüssen. 
Auch der Wasser- und Stoffwechselhaushalt wird über die Haut mit beeinflusst: Ohne eine intakte Hautbarriere kann es zur Austrocknung oder erhöhter Aufnahme schädlicher Substanzen kommen.

2.2 Temperatur- und Wasserhaushaltsregulierung

Beim Hund dient die Haut gemeinsam mit dem Fell als Teil des Systems zur Regulation von Wärme – zum Beispiel über Blutgefäße, die sich weiten oder verengen. 
Die Unterhaut (Subcutis) spielt eine Rolle als Wärmespeicher und Pufferzone

2.3 Sinnes- und Kommunikationsfunktion

Über die Haut nimmt der Hund Reize wahr – durch Nervenenden, Haarfollikel und über Drüsen.
Zudem dienen Haut und Fell dem Außenausdruck – z. B. das Aufrichten des Fells durch Haarbalgmuskeln bei bestimmten Gefühlen oder Reaktionen. 

2.4 Beteiligung am Stoffwechsel und Ausscheidung

Die Haut übernimmt auch Teilaufgaben im Stoffwechsel – etwa durch Drüsen, die Sekrete bilden (Talg, Schweiß bei begrenztem Umfang), oder über Prozesse, bei denen Stoffwechselprodukte mit abtransportiert werden können. 

2.5 Fellbildung & Fellwechsel

Die Haarfollikel in der Haut ermöglichen das Wachstum des Haarkleides. Zusätzlich ist die Haut an den Zyklen beteiligt, bei denen das Fell gewechselt oder erneuert wird. 

3. Warum ist eine gesunde Haut so wichtig?

Eine gut funktionierende Hundehaut ist die Basis für Wohlbefinden, Komfort und Gesundheit deines Vierbeiners. Problemfelder zeigen sich oft zuerst an Haut und Fell – etwa durch Juckreiz, Schuppen, stumpfes Fell oder übermäßigen Haarverlust.
Wenn die Haut nicht mehr korrekt funktioniert, können Schutzmechanismen versagen und es entstehen u. a. erhöhte Infektionsrisiken, gestörte Temperaturregulierung oder vermehrtes Austrocknen.

4. Einflussfaktoren auf die Hautgesundheit

Verschiedene Faktoren beeinflussen, ob die Haut gesund bleibt:

4.1 Ernährung

Eine nährstoffreiche, ausgewogene Ernährung ist ein wesentlicher Einflussfaktor. Proteine, essentiellen Fettsäuren, Vitamine und Mineralien helfen, Hautstruktur und Barrierefunktion aufrechtzuerhalten. 

4.2 Umwelt & Pflege

Fellpflege, saubere Umgebung, Schutz vor Parasiten, richtige Pflegeprodukte – all das trägt dazu bei, dass die Haut nicht zusätzlich belastet wird.

4.3 Genetik, Haltungsbedingungen & Alter

Rasse, Hauttyp, Fellart, Alter und die Haltung (z. B. Außen- vs. Innenhaltung, klimatische Bedingungen) haben Einfluss auf Hautdicke, Schutzmechanismen und Belastbarkeit.

5. Praxis-Tipps für die Hundehautpflege

Damit dein Hund eine gesunde Haut behält, findest du hier einige hilfreiche Empfehlungen:

  • Achte auf regelmäßige Fell- und Hautkontrollen: Suche nach Rötungen, Krusten, übermäßigem Lecken oder Haarverlust.
  • Setze auf eine ausgewogene Fütterung – mit hochwertigen Proteinen, guten Fetten und Vitaminen/Mineralstoffen.
  • Verwende Pflegeprodukte, die für Hundehaut geeignet sind – pH-gerechte Shampoos, kein übermäßiges Waschen.
  • Schütze vor Parasiten (Zecken, Milben) und achte bei Feuchtigkeit oder Dichtheit im Fell auf problematische Stellen.
  • Sorge für gute Umweltbedingungen: saubere Schlafplätze, regelmäßige Bewegung, ausreichende Entspannung.
  • Bei Hautveränderungen oder starkem Juckreiz: immer eine tierärztliche Abklärung einholen.

6. Wann solltest du zum Tierarzt gehen?

Wenn du bei deinem Hund eines oder mehrere der folgenden Symptome beobachtest, ist eine fachärztliche Untersuchung zu empfehlen:

  • Plötzliche oder starke Hautrötungen, Schwellungen oder offene Stellen
  • Persistierender Juckreiz, vermehrtes Lecken oder Scheuern
  • Auffälliger Haarausfall, kahle Stellen oder ungewöhnliche Fellveränderungen
  • Übelriechende Haut, starke Schuppenbildung oder Fettansammlungen auf der Haut
  • Hautveränderungen zusammen mit allgemeinem Unwohlsein

Eine frühzeitige Diagnose kann eine Verschlimmerung verhindern und ist oft die beste Vorsorge.

8. Fazit

Die Haut deines Hundes ist mehr als „nur Fell“ – sie ist ein vielschichtiges Organ mit zahlreichen wichtigen Funktionen: Schutz, Regulierung, Kommunikation, Stoffwechsel und Fellbildung.
Eine gute Hautpflege beginnt mit Verständnis der Funktion, setzt sich fort mit sorgsamer Ernährung und Haltungsbedingungen und zeigt sich in regelmäßiger Kontrolle im Alltag. Wenn du die Haut deines Hundes achtsam betrachtest, leistest du einen entscheidenden Beitrag zu seinem Wohlbefinden und seiner Lebensqualität.

FAQ: Die Haut beim Hund – häufige Fragen & Antworten


1. Welche Funktion hat die Haut beim Hund?

Die Haut des Hundes ist ein lebenswichtiges Organ. Sie schützt den Körper vor Umwelteinflüssen, hilft bei der Temperaturregulierung, dient der Wahrnehmung von Reizen und ist an der Fellbildung beteiligt. Außerdem spielt sie eine Rolle beim Stoffwechsel und in der Immunabwehr.


2. Woran erkennt man eine gesunde Hundehaut?

Eine gesunde Hundehaut ist glatt, elastisch und frei von Rötungen, Schuppen oder kahlen Stellen. Das Fell wirkt glänzend und gleichmäßig dicht. Der Hund zeigt keinen übermäßigen Juckreiz oder unangenehmen Geruch.


3. Welche Ursachen können Hautprobleme beim Hund haben?

Hautprobleme können viele Ursachen haben: Parasiten (z. B. Flöhe, Milben), Allergien, falsche Fütterung, Hormonstörungen, Umweltreize oder Pflegefehler. Auch Stress oder genetische Faktoren können eine Rolle spielen.


4. Wie kann ich die Haut meines Hundes pflegen?

Regelmäßiges Bürsten, eine ausgewogene Ernährung und passende Pflegeprodukte sind die Basis. Verwende milde, pH-neutrale Hundeshampoos und achte auf eine saubere Umgebung. Übermäßiges Waschen sollte vermieden werden, um die natürliche Hautbarriere nicht zu schwächen.


5. Welche Rolle spielt die Ernährung für die Hautgesundheit?

Eine ausgewogene Ernährung liefert wichtige Nährstoffe wie Proteine, Zink, Biotin und essentielle Fettsäuren, die für die Bildung von Hautzellen und Fellstruktur wichtig sind. Ein Nährstoffmangel kann sich durch Schuppen, Juckreiz oder stumpfes Fell bemerkbar machen.


6. Warum juckt sich mein Hund ständig?

Häufiges Kratzen oder Lecken kann auf Parasiten, Allergien, Hautreizungen oder Infektionen hindeuten. Es ist ratsam, die Ursache tierärztlich abklären zu lassen, bevor du selbst Pflegeprodukte oder Hausmittel ausprobierst.


7. Wie oft sollte man einen Hund baden?

So selten wie möglich – und nur, wenn es nötig ist. Zu häufiges Baden kann die natürliche Fettschicht der Haut zerstören. Bei Bedarf ein mildes, speziell für Hunde entwickeltes Shampoo verwenden und das Fell gründlich ausspülen.


8. Kann die Haut des Hundes auf Futter reagieren?

Ja, manche Hunde reagieren empfindlich auf bestimmte Futterbestandteile, z. B. Eiweißquellen oder Zusatzstoffe. Futterunverträglichkeiten oder Allergien können sich in Juckreiz, Rötungen oder Hautausschlägen äußern. Eine Ausschlussdiät oder tierärztliche Untersuchung kann helfen, den Auslöser zu finden.


9. Warum ist das Fell ein wichtiger Teil der Haut?

Das Fell ist direkt mit der Haut verbunden und schützt sie vor UV-Strahlung, Kälte, Hitze und Verletzungen. Es wirkt wie ein natürlicher Puffer und ist wichtig für die Temperaturregulierung des Hundes.


10. Wann sollte man mit Hautproblemen zum Tierarzt gehen?

Wenn der Hund anhaltenden Juckreiz zeigt, kahle oder entzündete Stellen entstehen oder sich die Haut verändert, ist ein Tierarztbesuch dringend zu empfehlen. Frühzeitige Diagnose kann das Fortschreiten vieler Hauterkrankungen verhindern.

Quelle: Martina Hemm November 2025

Rechtlicher Hinweis:
Die Inhalte dieses Blogs dienen ausschließlich zu Informationszwecken und ersetzen nicht die Beratung durch einen qualifizierten Tierarzt. Bei gesundheitlichen Problemen deines Tieres konsultiere bitte einen Tierarzt.

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