
Zinkmangel beim Pferd - erkennen
Zinkmangel beim Pferd - erkennen
Im Gespräch mit vielen Pferdebesitzern werde ich häufig auf das Thema Zinkmangel beim Pferd angesprochen – insbesondere darauf, wie sich ein solcher Mangel äußert und welche gesundheitlichen Folgen er haben kann.
Viele Pferdehalter lassen eine Blutuntersuchung durchführen, um mögliche Defizite an Mineralien, Vitaminen und Spurenelementen festzustellen. Dabei wird oft ein Mangel diagnostiziert, doch das bedeutet nicht zwangsläufig, dass tatsächlich ein akuter Zinkmangel vorliegt.
Der Pferdekörper verfügt über Speichermechanismen, die Zink und andere Spurenelemente puffern. Ein vorübergehend niedriger Zinkwert im Blut kann daher täuschen, da der Organismus aus seinen Depots Zink freisetzt, um den Bedarf zu decken. Das Blutbild zeigt in diesem Moment einen scheinbaren Mangel, obwohl der Gesamtstatus des Pferdes ausreichend versorgt ist.
Wird in diesem Fall vorschnell Zink zugefüttert, besteht die Gefahr einer Überversorgung, da der Körper weiterhin Zink aus seinen Speichern freigibt.
Eine verlässliche Einschätzung des tatsächlichen Zinkstatus erfolgt daher nicht nur über Blutwerte, sondern auch anhand der körperlichen Symptome und des allgemeinen Erscheinungsbildes des Pferdes. Typische Anzeichen eines echten Zinkmangels können Hautveränderungen, schlechtes Fellwachstum oder eine verminderte Wundheilung sein.
Da das Pferd das Spurenelement Zink nicht selbst herstellen kann ist zu empfehlen immer eine niedrige Dosis zuzufüttern um Mängel zu vermeiden. Erst wenn eine eindeutige Diagnose auf Zinkmangel besteht ist auch eine höhere Gabe erforderlich.
Zinkmangel beim Pferd – Wie wichtig ist Zink für das Pferd ?
Zink ist ein Spurenelement das vom Pferd für viele Stoffwechselvorgänge benötigt wird. Hauptsächlich aber für die Haut das Fell und das Hufhorn. Von großer Bedeutung ist Zink für den Hautstoffwechsel deshalb macht sich ein Zinkmangel zuerst über die Haut bemerkbar. Wenn du unsicher bist ob dein Pferd ein Zinkdefizit aufweist lass eine Blutuntersuchung durchführen allerdings würde ich zwei Blutuntersuchungen empfehlen dies ergibt einen genaueren Aufschluss.
Zink ist an vielen Vorgängen im Pferdekörper beteiligt:
- Hautstoffwechsel und Wundheilung
- Fördert die Entgiftungsleistung der Leber
- Unterstütz den Fett und Eiweißstoffwechsel
Zinkmangel beim Pferd – wie entsteht er?
Fütterungsfehler – magere Weiden – Bioverfügbarkeit
Fütterungsfehler: Zink wird beim Pferd über den Dünndarm resorbiert. Heute weiß man das die beste Aufnahme von Zink entsteht, wenn es an Proteine (Aminosäuren) und an Vitamin C gebunden wird. Auch alles andere was das Pferd zu sich nimmt wird im Dünndarm resorbiert und kann so die Aufnahme von Zink hemmen. Das Calcium z.B. bildet mit dem Zink einen unlöslichen Zink-Calciumphytat-Komplex und es kommt dadurch zu einer erhöhten renalen Ausscheidung. Schwermetalle oder das im Stroh vorhandene Lingnin sowie die Bierhefe hemmen eine Aufnahme und es kann, trotz einer ausreichenden Zufütterung zu einer Unterversorgung kommen. Auch andere Spurenelemente die in vielen Zusatzfuttermittel vorhanden sind hemmen Resorption von Zink
Weide: mittlerweile weiß man aus verschiedenen Untersuchungen das der Gehalt an Zink oder Selen auf den Pferdeweiden deutlich zurück ging. Zurückzuführen auf die betriebliche Nutzung vieler Weideflächen und die dadurch intensiv betrieben Bewirtschaftung zur Herstellung von Heu.
Bioverfügbarkeit: Ist elementar für das Pferd denn es kann nur organisch verfügbares Zink verstoffwechseln. Leider sind die meisten Zusatzfuttermittel von Spurenelementen wie Zink oder Selen synthetisch hergestellt und somit so gut wie kaum verwertbar für das Pferd was die wenigsten Pferdebesitzer wissen.
Das ist auch der Grund warum Pferde die mit Zink gefüttert werden trotzdem einen Zinkmangel aufweisen
Zinkmangel beim Pferd – Symptome:
- Ekzem und Mauke
- glanzloses Fell
- schlechte Wundheilung
- brüchige Hufe
- verminderte Entgiftungsleistung der Leber
- verringerte Futterverwertung
Zinkmangel beim Pferd vorbeugen – So stärkst du dein Pferd von innen
Ein Zinkmangel beim Pferd kann langfristig zu gesundheitlichen Problemen führen – von Hautirritationen bis hin zu Wachstumsstörungen und einem geschwächten Immunsystem. Deshalb ist es wichtig, rechtzeitig vorzubeugen und die Zinkversorgung deines Pferdes optimal sicherzustellen.
Warum ist Zink so wichtig für Pferde?
Zink ist ein essentielles Spurenelement, das eine wichtige Rolle bei zahlreichen biologischen Prozessen spielt: Es unterstützt die Haut- und Fellgesundheit, fördert die Wundheilung und ist entscheidend für das Immunsystem sowie den Stoffwechsel.
So kannst du Zinkmangel effektiv vorbeugen:
-
Ausgewogene Ernährung sicherstellen
Achte darauf, dass dein Pferd ausreichend Zink über die tägliche Fütterung erhält. Hochwertiges Raufutter wie Heu und Gras enthält bereits Zink, aber je nach Weidequalität kann eine gezielte Ergänzung sinnvoll sein. -
Mineralstoffmischungen und Kräuter nutzen
Spezielle Mineralfutter oder Kräutermischungen, die natürliche Zinkquellen enthalten, helfen, den Bedarf zu decken. Produkte mit natürlichen Spurenelementen sind oft besser verträglich und werden vom Körper optimal aufgenommen. -
Regelmäßige Kontrolle des Gesundheitszustands
Achte auf typische Anzeichen eines Zinkmangels wie stumpfes Fell, Hautprobleme oder langsame Wundheilung. Bei Unsicherheiten kann ein Tierarzt oder Ernährungsexperte unterstützen. -
Vermeidung von Überversorgung
Übermäßige Zinkgaben können schädlich sein und die Aufnahme anderer Mineralien behindern. Daher sollte die Zinkzufuhr immer bedarfsgerecht und möglichst natürlich erfolgen. -
Individuelle Bedürfnisse berücksichtigen
Jedes Pferd ist anders – Alter, Leistungsniveau, Gesundheitszustand und Haltung beeinflussen den Nährstoffbedarf. Passe die Fütterung entsprechend an und ziehe bei Bedarf professionelle Beratung hinzu.
Die beste Vorsorge gegen Zinkmangel ist eine ausgewogene, bedarfsgerechte Ernährung mit natürlichen Mineralstoffquellen. So stärkst du das Immunsystem deines Pferdes, förderst gesunde Haut und Fell und unterstützt seine Vitalität nachhaltig.
Quelle: Martina Hemm Januar 2025